Besuch der Erdkunde-Kurse der Q2 des Mariengymnasiums des Weltkulturerbes „Zeche Zollverein" und auf der Margaretenhöhe

Silvan Olcay und Lynn Tünte

Am 11. März hatten wir, die Schülerinnen und Schüler der Q2 des Mariengymnasiums, die Gelegenheit, das Weltkulturerbe „Zeche Zollverein" zu besuchen. Unser Ausflug begann mit einer eindrucksvollen Fahrt auf einer 25 Meter hohen Rolltreppe, die uns zum Besucherzentrum führte. Von dort aus tauchten wir tief in die Geschichte dieses beeindruckenden Werkes ein.

 

Wir lernten, dass die Zeche Zollverein einst eines der größten Kohlewerke Europas war, das täglich bis zu 12.000 Tonnen Kohle förderte. In einem weiteren Gebäude des Komplexes tauchten wir dann weiter in die Materie des Kohleabbaus ein.

 

Wir erfuhren viel über die verschiedenen Schichten der Erde – Torf, Braunkohle und Steinkohle –, die entscheidend für den Abbau von Kohle sind. Dabei wurde uns bewusst, dass dieser Abbau bis zu 1000 Meter unter der Erdoberfläche stattfand, wo Tonnen für Tonnen Kohle unter schwierigsten Bedingungen abgebaut wurden. Während der Führung bekamen wir öfters die Gelegenheit einmal selbst die Werkzeuge der damaligen Arbeiter in die Hand zu nehmen und ein Gefühl dafür bekommen, wie sich die Arbeit dort angefühlt hat.

 

Unsere Führung bot nicht nur Einblicke in die historische Bedeutung und die Produktion des Werkes, sondern auch in die Arbeitsbedingungen der damaligen Zeit. Wir erhielten einen lebhaften Eindruck von den Mühen und Herausforderungen, denen die Arbeiterinnen und Arbeiter gegenüberstanden.

 

Insgesamt war unser Besuch am Weltkulturerbe „Zeche Zollverein“ nicht nur lehrreich, sondern auch äußerst fesselnd. Wir konnten uns ein genaues Bild von den Prozessen und Bedingungen machen, die einst zum Kohleabbau gehörten und verstehen besser die Geschichte dieses bedeutenden Industriezweigs.

 

Für den LK Erdkunde Silvan Olcay

Im zweiten Teil der Exkursion ging es für uns zur Margaretenhöhe im Essener Süden.

Dort haben wir in zwei Gruppen, mit einer Leiterin und einem Leiter einen Rundgang durch den Stadtteil, welcher nach dem Gartenstadtprinzip erbaut wurde, gemacht.

 

Wir haben einiges über das Viertel im Allgemeinen aber auch im Detail erfahren. Margarethe Krupp war zu ihrer Zeit eine einflussreiche Frau und hat ihrer Tochter Bertha zur Hochzeit mit dem Diplomaten Gustav von Bohlen und Halbach 1906 der Margarethe-Krupp-Stiftung 50 ha Land für den Bau der Margarethenhöhe geschenkt und sie somit der Stadt Essen zur Verfügung gestellt.


Das Viertel sollte eine hohe Lebensqualität haben und wurde deswegen beabsichtigt nicht in einem typischen Schachbrettmuster erbaut, sondern verwinkelt und mit freistehenden Häusern, welche versetzt entlang der Straße stehen. Der junge Architekt Georg Metzendorf aus Hessen plante ab 1909 die Margaretenhöhe als innovative Gartenvorstadt.

 

Zum Eingang des Viertels stehen ein Torbogen und eine angedeutete Stadtmauer, diese erzeugen ein gemütliches mittelalterliches Flair, welches deutlich zur Wohnqualität beiträgt.

 

Zur Zeit des zweiten Weltkriegs blieb natürlich auch die schöne Margarethenhöhe nicht verschont. Fast alles wurde zerbombt (44% zerstört), aber danach glücklicherweise originalgetreu wiederaufgebaut. Das gesamte Viertel steht unter Denkmalschutz und darf somit auch nur geringfügig und streng nach Vorschriften und Vorstandsgesprächen von Neumietern verändert oder auch erneuert werden.

 

Da die Häuser „billig aber schön“ sein sollten, wurde die Struktur des Inneren bei allen Häusern gleich übertragen, wodurch beispielsweise Treppen, wegen derselben Neigung und der neu eingeführten Einheitshöhe der Decke von 2,5m vorproduziert und überall eingesetzt werden konnten. Von außen wurden der Wohnlichkeit halber verschiedene Details integriert, wie zum Beispiel verzierte Fenster oder Stuckleisten an den Gebäuden. Die Fenster sind nach alter Machart größtenteils übernommen worden und die Optik der Türen und Gärten variiert von Haus zu Haus, um Abwechslung zu schaffen. Die Margarethenhöhe war keine reine Arbeitersiedlung, jedoch wohnten dort 164 Krupparbeiter, welche 48% der Mieter ausmachten – genau der Anteil, den Krupp-Arbeiter insgesamt an den Arbeitern der Stadt Essen ausmachten.

 

Ich finde das Viertel wurde sehr liebevoll gestaltet und man sieht wie viel Arbeit hinter der Erbauung steht. Besonders den Einblick in eine der originalen Wohnungen hat mir gut gefallen, so konnte man sich die Zeit früher noch besser vorstellen.

 

Für den GK Erdkunde: Lynn Tuente

Zuletzt aktualisiert am 20. März 2024