Das Mariengymnasium möchte die Schülerinnen und Schüler befähigen, die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben, um ihr Leben eigenständig gestalten und als mündige, urteilsfähige Persönlichkeiten ihre Verantwortung für die Schaffung bzw. Sicherung einer Welt mit menschlichen Lebensbedingungen wahrnehmen zu können.Auszug aus der Präambel unseres Schulprogramms
Was aber heißt das nun konkret bzw. genauer gefragt: Was macht einen mündigen Menschen aus und welche Kompetenzen sind uns daher wichtig?
Selbstständigkeit sehen wir zugleich als Ziel und als Weg und Mittel einer gelungenen Bildungsarbeit an. So wird bereits in Jahrgangsstufe 5 systematisch im Fach Lernen lernen die methodische Kompetenz unserer Lernenden geschult. Diese wird im weiteren Verlauf der Schulzeit systematisch erweitert, eingeübt und gewinnt in verschiedenen unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Zusammenhängen in zunehmendem Maße fortlaufend an Bedeutung. Auch - aber nicht nur - im Bereich digitaler Medien ist uns der spiralförmig angelegte Erwerb von Medienkompetenz wichtig.
Unsere Lernenden übernehmen auf verschiedene Arten im Großen und Kleinen Verantwortung füreinander. So legen wir großen Wert auf eine offene, freundliche und tolerante Schulgemeinschaft und dass dies gelingt, zeigt sich bereits im Alltag ganz konkret erfahrbar im täglichen Miteinander. Im Rahmen des Schulsanitätsdienst helfen dafür speziell ausgebildete Lernende bei größeren und kleineren Unfällen und Erkrankungen. Lernende der Oberstufe werden zu Paten für Kinder in der Erprobungsstufe, um den Übergang von der Grundschule sanfter zu begleiten. Und in regelmäßigen, von den Lernenden zum Teil selbstorganisierten, Spendenaktionen zeigt sich auch die große Hilfsbereitschaft (z. B. Unterstützung unserer Partnerschulen in Simbabwe und Namibia) aller am Schulleben Beteiligten.
Natürlich gibt es eine ganze Menge Dinge „links und rechts“ vom reinen Unterricht, die ebenfalls dazu beitragen, Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, die es für ein selbstverantwortliches Leben braucht. So bieten wir aufgrund unterschiedlicher Neigungen und Interessen all unseren Lernenden die Möglichkeit, in einem von drei Profilen (bilingual, MINT, Sport +) einen zusätzlichen Schwerpunkt zu setzen. Auch weitere Angebote gehen über den „normalen Unterricht“ weit hinaus und ermöglichen eine umfassende Bildungsarbeit (z. B. in den Bereichen Studien- und Berufswahlorientierung, Gesundheits- und Sexualerziehung, Suchtprophylaxe usw.). Schulfahrten mit Bildungs- und/oder pädagogischem und/oder sportlichem Ziel haben bei uns Tradition und sind fester Bestandteil des Schulprogramms. Und nicht zuletzt tragen natürlich auch die vielen verschiedenen Arbeitsgemeinschaften und die vielfältigen Möglichkeiten und Angebote für die Lernenden, sich in Wettbewerben mit Anderen freundschaftlich zu messen oder auch verschiedene Zertifikate zu erwerben, dazu bei, unsere Bildungsziele zu erreichen.
Uns ist es wichtig, dass die Lernenden Verantwortung für sich und ihr Handeln übernehmen. Das beginnt bereits im Kleinen: Beispielsweise durch ihre Teilnahme an „Jugend debattiert“ in Klassenstufe 8 und EF erwerben sie, angegliedert an den Deutschunterricht, systematisch argumentative Fähigkeiten. Eine lebendige Demokratie lebt von guten Debatten und diese sind wiederum Voraussetzung für ein gutes Miteinander in einer von Vielfältigkeit geprägten Gesellschaft. Debattieren heißt Stellung beziehen, einander zuhören, fair und sachbezogen streiten. Stellung bezogen haben unsere Lernenden auch, als sie sich vor vielen Jahren eigeninitiativ dafür eingesetzt haben, "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" zu werden. Hiermit haben sie auch nach außen hin sichtbar ein Zeichen gesetzt, für etwas, das ihnen sehr wichtig ist: Sich aktiv gegen Diskriminierung jeglicher Art einzusetzen. Sich für ihre Interessen und die Interessen Anderer einsetzen - das machen sie auch mit großem Engagement in der Schülervertretung. Und als Europaschule gestaltet das Mariengymnasium regelmäßig verschiedene Veranstaltungen (z. B. im Rahmen der Europawoche, anlässlich von Gedenkveranstaltungen, städtischen Kulturangeboten mit europäischem Bezug usw.). Die Lernenden erhalten durch ihre aktive Teilhabe am kulturellen, politischen, historischen und sozialen Leben in Bocholt und weit darüber hinaus die Möglichkeit, zu gestaltenden Konstrukteuren ihrer und unser aller Lebenswirklichkeit zu werden.